So viele interessierte Zuhörer kamen noch niemals zu einer Jahreshauptversammlung. Die bereitgestellten Stühle reichten nicht aus, denn diesmal wollten sich auch viele Musiker der neugegründeten „Spätlese“ über den Stand und die Entwicklung des Vereins informieren.
Im Jahresbericht der 1.Vorsitzenden Hannelore Mintzel zeigte sich die Veränderung der Vereinsstruktur durch die neue Gruppe schon in der Statistik: Die Mitgliederanzahl wuchs 2014 mit 50 Neuaufnahmen auf 397 Mitglieder; die Zahl der Aktiven stieg von 95 auf 133. Ein Drittel der Aktiven ist jünger als 18. Das Durchschnittsalter kletterte durch die Spätlese von 24,4 auf 33,7.
Der drei verstorbenen Gründungsmitglieder im Jahr 2014 (Otto Wagenbrenner, Friedrich Seith und Erhard Reis) gedachte man in einer Schweigeminute.
Alle 15 Nachwuchsmusiker bestanden im Juli die Junior- Prüfung des NBMB.
Die D1 Prüfung legten drei, die D2 Prüfung sieben junge Musiker mit Erfolg ab.
In der großen Kapelle unter Leitung von Dirigent Klaus Englert spielen ca. 50 Musiker. Sie absolvierten im letzten Jahr elf kirchliche und 16 sonstige Auftritte. Dazu kamen noch mehrere Ständchen bei runden Geburtstagen verdienter Mitglieder und musikalische Gestaltung bei Hochzeiten der Kapellenmitglieder. An rund 40 Montagen probte die Kapelle, dazu kamen zwei intensive Probenwochenende.
Höhepunkte im Jahr waren die CD- Aufnahme im März, gemeinsam mit den Nachbarkapellen Unterpleichfeld und Opferbaum. Die CD ist für 12 € käuflich zu erwerben.
Die viertägige Fahrt und Teilnahme am Wertungsspiel beim internationalen Festival in Riva del Garda stärkte nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern zeigte auch, dass die Rimparer Kapelle auf internationalem Niveau durchaus mithalten kann. Ein 2.Platz unter den deutschen Konkurrenten und insgesamt ein 6.Platz sind ein stolzes Ergebnis. Dirigent Klaus Englert lobte deswegen in seinem Kurzbericht auch „seine“ Musiker.
Eine organisatorische Herausforderung bildete die Planung und Werbung für die Bläserklasse für Erwachsene, genannt „Spätlese“. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Anfang Dezember 2014 begannen 47 neue Musiker unter der Leitung von Carina Metz mit den Gemeinschaftproben. Durch den Ansturm musste die Vorstandschaft sieben zusätzliche Instrumentallehrer für den begleitenden Einzelunterricht verpflichten. Dankenswerterweise stellte Rektor Reinhard Schlereth weitere Räume in der Schule für den gesteigerten Unterrichtsbedarf zur Verfügung.
Leider hatte die mit ähnlichem Aufwand durchgeführte Werbeaktion für die Einrichtung einer Bläserklasse an der Grundschule nicht den gleichen Erfolg. Obwohl die Schüler des 1./2. Jahrgangs ein musikalisches Zusatzangebot (GIK= Gemeinschaftliches Musizieren und Instrumentenkunde mit Kindern) als Vorbereitung für das Projekt Bläserklasse genießen, meldeten sich nur sechs Schüler zum Erlernen eines Instrumentes an. Die Musikkapelle organisiert und finanziert das GIK- Projekt unterstützt durch Fördermittel aus dem BKJ-Programm „Künste öffnen Welten“. Da die Förderung demnächst ausläuft, steht die Weiterführung des für alle Schüler wertvollen musikalischen Zusatzangebotes in Frage- noch dazu bei der geringen Resonanz und Wertschätzung.
Durch den Weggang des Trompetenlehrers Stefan Schalanda erhielten die Bläserband mit Armin Bestelmeyer und die Jugendkapelle „Fortissimo“ mit Julius Geiger neue Dirigenten. Beide stellten in ihrem Lagebericht den Leistungsstand, die Registerzusammensetzung und ihre Ziele für das laufende Jahr vor. Da beide Gruppen mehr Spieler vertragen könnten, ist eine regelmäßige und zuverlässige Probenbeteiligung aller Mitglieder unbedingt notwendig.
Die innerhalb des Vereins bestehende Fränkisch- Gruppe „Ouwä lings“ hatte neben den Verpflichtungen innerhalb der großen Kapelle eigene Probetermine und weitere sechs Auftritte. Bei Veranstaltungen in Geldersheim, Bad Kissingen, Regen und Würzburg trat die Gruppe auch überörtlich mit Erfolg auf. Beim Fernsehauftritt innerhalb eines gesamtbayerischen Wettbewerbs hatten die Neulinge gegenüber den Altbayern zwar keine Chance aber viel Spaß mit der Moderatorin Traudi Siferlinger.
Der Rechenschaftsbericht der Jugendleitung vorgetragen von 1.Vorsitzender Laura Grömling enthielt zahlreiche ansprechende Aktionen, die der Bläserjugend neben dem gemeinschaftlichen Musizieren im Verein geboten wurden: Film- und Spieleabende, Grillfest, Fahrten und Feiern. Leider nutzen die Jugendlichen diese Angebote zu wenig. Der Vorschlag aus den Reihen der Zuhörer, für die Angebote persönlich und nicht nur per Mail zu werben, wurde aufgenommen.
Die Kassenberichte von Annette Göpfert und Geraldine Vanoni zeigten eine positive Bilanz und wurden von den Revisoren nicht beanstandet, so dass die Vorstandschaft entlastet werden konnte.
Der Terminplan für das Jahr 2015 steht weitgehend fest. Das traditionelle Kesselfleischessen mit Musik wird aufgrund der Konkurrenzangebote nicht mehr stattfinden. Am Sonntag, 3.Mai ist Kaffee-Konzert im Bischof- Schmitt- Haus; die große Kapelle beteiligt sich am 20.06. in Herzogenaurach an einem Wertungsspiel; Ouwä lings tritt am 21.06. beim Volksmusikfest in Urspringen auf. Schon jetzt ist die Bevölkerung herzlich eingeladen zu einer Sommerserenade im Schlosshof am ersten Juli- Wochenende. Zusammen mit der befreundeten Gastkapelle Zabreh/ Tschechien gibt die große Kapelle ein Konzert mit vielen bekannten Melodien. Auch die neue Spätlese wird sich bei den Konzerten im Laufe des Jahres beteiligen.
Die 1.Vorsitzende konnte sich am Ende der Veranstaltung nicht nur bei allen engagierten Helfern und Musikern bedanken, sondern auch für die zahlreichen Anregungen aus der Zuhörerschaft wie man das Image anheben und die Bevölkerung über die geleistete kulturelle Arbeit des Vereins besser informieren könnte.