Der Musikverein Rimpar feierte beim Neujahrskonzert mit den drei Orchestern Spätlese, Jugendkapelle Fortissimo und Musikkapelle Rimpar nach langer Corona-Pause ein fulminantes Comeback.
Die Gruppe Spätlese unter Leitung von Ulrike Englert eröffnete das Konzert mit dem schwungvollen Marsch „Mit frohem Klang“ und brachte das Publikum spontan in Stimmung. Das musikalische Niveau der Erwachsenen-Kapelle hat sich durch die intensive und dauerhafte Arbeit mit der Dirigentin erheblich gesteigert, was auch bei der zweiten Darbietung, einem Medley von Beatles-Melodien spürbar war.
Da mehrere Spieler aufgrund ihrer guten Leistungen in die Musikkapelle gewechselt hatten und der Nachwuchs durch die Pandemie fehlt, ist die Jugendkapelle Fortissimo zahlenmäßig geschrumpft. Doch sie bot mit dem 1.Satz der Feuerwerksmusik und dem bekannten Radetzkimarsch eine erstaunliche Leistung. Jedes Register war nur durch ein einzelnes Instrument besetzt; dies zwang zu fehlerlosem Spiel und genauem Einsatz. Leiter Ferdinand Schramm hatte seine kleine Gruppe durch exaktes Dirigat fest im Griff.
Für die nun folgende Musikkapelle Rimpar hatte Diplommusiker Klaus Englert anspruchsvolle Werke ausgewählt. Schon das Antrittsstück „Enchanted Space“ von Samuel Hazo bot alle Facetten gehobener symphonischer Blasmusik. Tempi-und Taktwechsel, sowie extreme Dynamik meisterte das Orchester brillant dank regelmäßiger Probenarbeit und einem vorangegangenen übungsintensiven Wochenende. Dirigent Englert gestaltete die Programmfolge ganz bewusst mit einem Wechsel zwischen ins Ohr gehenden Stücken wie z.B. „El Bimbo“ und „Allgäuerland“ und den schwierigen Werken „Last Call“ (Otto M.Schwarz) und „Victory“ (Rossano Galante). Bei letzterem muss die ausgezeichnete Sololeistung des Oboen-und Querflötenregisters gelobt werden (Milena Bausenwein, Clara Heimbold-Oboe; Pia Genzel, Christiane Eisenbacher und Gabriel Weber-Querflöte). Im anspruchsvollen Werk „Last Call“ glänzten Daniel Büttner (Trompete) und Johanna Bosch (Posaune) als Solisten. Aufffallend bei allen Darbietungen war die hervorragende Spielweise von Burkard Bausenwein (Klarinette).
Der junge Saxophonist Tim Wunderling führte mit Sachverstand und Witz souverän durch das Programm. Ihm gelang es sogar, das Publikum aktiv mit Gesang in seine Moderation zu „ABBA in Concert“ mit einzubeziehen. Bei diesem Stück spielte er auch exzellent die Solostimme. Die Gäste in der fast ausverkauften Halle spendeten am Schluss des Konzerts stehend begeistert Beifall und forderten mehr. Bei der letzten Zugabe spielten alle Mitwirkenden der drei Orchester gemeinsam das fetzige „Viva la Vida“ – ein beeindruckendes Klangerlebnis!